Bewahren vor dem Mähtod

Multikopter und viel Engagement retten Rehkitze

In den ersten Lebenswochen rennen Rehkitze nicht weg, fühlen sie sich bedroht: Verharren sie im Gras, geruchlos wie sie sind, sind sie für ihre natürlichen Feinde kaum aufzuspüren.

Beginnt während der Setzzeit im Frühling die Heu-Ernte, sind die Kleinen im hohen Gras für die Bauern auf den grossen Maschinen allerdings ebenfalls unsichtbar.

Verstümmelt, zu Tode gemäht
Das Rehwild von den Wiesen fernzuhalten oder zu vertreiben, hat nie wirklich funktioniert.
Im hohen Gras fühlen sich die Tiere seit jeher sicher. Die Ricke besucht ihren Nachwuchs nur zum Säugen. Die Kleinen sind die meiste Zeit allein; erst nach zwei bis drei Wochen verliert sich der Duckinstinkt und der Fluchtinstinkt setzt ein.

Doch auch dann: Die Rehkitze sind zwar etwas älter und laufen davon, sie werden sich aber noch im hohen Gras verstecken. Und um einer rasch sich nähernden Mähmaschine zu entkommen, dafür sind sie zu langsam oder sie fliehen zu spät.

In der Schweiz werden während der Heu-Ernte unzählige Rehkitze zerstückelt und verstümmelt. Viele verenden qualvoll.


Wärmebild-Kameras finden die Kleinen

Engagierte Drohnen-Piloten setzen Multikopter ein, deren Wärmebildkameras sich als sehr effizient erweisen. Meist früh morgens oder abends werden die Wiesen abgeflogen; denn es braucht einen Temperaturunterschied zwischen Boden und Kitz, damit die Kamera die Wärmequelle abbildet.

Es sind helle, kleine Punkte. Man muss aufpassen, dass man sie auf dem Bildschirm nicht übersieht. Ist ein Kitz gefunden und es beginnt zu flüchten, wird es in Sicherheit gebracht (Waldrand).

Drückt es sich hingegen zu Boden, fixieren die Helfer es unter einem Harass und markieren diesen mit gut sichtbaren Flaggen oder Ähnlichem. Der Landwirt wird um sie herumfahren. Die Wiese muss innerhalb von Stunden gemäht sein, denn die kleinen Rehe müssen wieder gesäugt werden.

In der Schweiz wurden 2023 tausende Rehkitze gerettet.

© Fotos zVg von der Rehkitz-Rettung Niedersimmental, Diemtigtal


Nicht mit blosser Hand anfassen

Aufgespürte Tiere werden gut sichtbar gesichert oder aus der Wiese weggetragen. Sie dürfen NICHT mit blosser Hand angefasst werden! Nähme die Ricke einen fremden Geruch war, würde sie ihren Nachwuchs nicht mehr annehmen.

Die Muttertiere stehen meist verborgen in der Nähe am Waldrand und sehen, dass da was vor sich geht.

 

Teure Ausrüstung

Die Drohnen-Piloten arbeiten unentgeltlich, und viele bezahlen die teure Ausrüstung selbst.

Kostenpunkt eines Multikopters mit zusätzlicher Wärmebildkamera sowie Bildschirm, Akkus usw.: mehrere tausend Franken.


Helfen Sie mit! – Retten vor dem Mähtod

Zur Unterstützung der Drohnen-Piloten sind immer auch weitere Retter vor Ort.

Die Retter sichern z. B. die gefundenen Rehkitze.

Und Hilfe in der Organisation ist ebenfalls sehr wichtig.

Informieren Sie sich bei der Rehkitz-Rettung in Ihrer Region.

Oder bei der kantonalen resp. schweizweiten.

Es sind viele Informationen verfügbar. Über Kurse und Informations-Anlässe.
Für künftige Helfer und über die Möglichkeit finanzieller Beiträge.

 

Helfen Sie mit! – Rehkitze retten vor dem Mähtod

Werden Sie Pilot oder Retter in Ihrer Region

RohrMax unterstützt mit einem jährlichen Betrag: Rehkitz-Rettung Niedersimmental, Diemtigtal
Und: Rehkitz-Rettung Oberhasli
(Letztere auch zu erreichen über Rehkitz-Rettung Kanton Bern)